Spitzenleistung unter Druck - Warum Wettkampf trainiert werden muss.

von Alexander Pfeifer Friday, 16. May 2014 Sportpsychologe bei der Arbeit. 0 Kommentare

benni

Training mit Konsequenzen

Wenn ich Sportler nach dem Unterschied zwischen Training und Wettkampf frage, dann kommt meist die Antwort: "Im Wettkampf geht´s um etwas." Und im Training? Es geht darum, körperliche, technische und taktische Voraussetzungen zu schaffen - klar. Das Material muss passen - klar. Aber wie trainiert man das Denken unter Druck? Im Training geht´s ja um nix.

Genau das ist oft die Schwierigkeit im Training. Wenn ich daneben schieße, dann treff ich halt den Nächsten. Es fehlt die Konsequenz. - im Match hab ich die Konsequenz eindeutig: Wenn ich nicht treffe, dann gewinnen wir nicht!

Spannung messbar machen.

Ich habe Fußballer  "verkabelt" und über 2 Elektroden an den Fingern den Hautleitwert während der Aufgabe gemessen.  Der Hautleitwert zeigt die Feuchtigkeit der Haut an und ist ein Maß für die körperliche Spannung. Die Aufgabe bestand darin, aus 11m Entfernung möglichst oft ein 40x40cm großes Quadrat zu treffen.

Das Ziel war einerseits möglichst "wettkampfnahe" Bedingungen zu schaffen also die Nichtwiederholbarkeit und Konsequenz,  andererseits die Veränderungen über das vegetative Nervensystem im Körper sichtbar zu machen.

Die Konsequenz für das nicht Treffen war "Bundeshymne vor versammelter Mannschaft singen". Das war aufgrund der nicht Musikalität des Spielers  in diesem Fall eine sehr schmerzhafte Konsequenz.

Interessant ist die Einsicht der Sportler, dass ein messbarer Unterschied in der Spannung besteht. Abhängig von der Konsequenz.

Spannung aushalten muss trainiert werden.

Im Training geht es nicht darum Spannung zu vermeiden, sondern darum, das Denken, und die damit einhergehende Emotion, leistungsförderlich einzusetzen. So denken, so fühlen, so spüren als würde es um den Pokal gehen. Die Spannung, den Druck - den auch die besten spüren - aushalten lernen. Sich prüfen, ohne einen Lehrer. Es geht um was. Ab jetzt.

Alexander Pfeifer, Sportpsychologe, www.alexpfeifer.at