So wird man Trainer des Jahres

von Alexander Pfeifer Wednesday, 23. December 2015 Express Tipps. 0 Kommentare

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Budenholzer, Vranjes, Koller, Barisic, Arians oder Hartley. Sie haben über mindestens ein Jahr ihr Team erfolgreich gecoacht. Was macht einen guten Coach aus? Rezepte gibt´s nicht - Menschen mit Authentizität und Tendenz zur Innovation scheinen sich durchzusetzen.

Führung in der Wirtschaft - Vorbild für den Sport-Coach oder umgekehrt?

"Transformationale Führung" ist eine Erweiterung des Konzeptes der "Transaktionalen Führung". Der Kerngedanke dieses Konzeptes stammt von J.M. Burns aus dem Jahr 1978. Er stellte fest, dass politische Führer ein Austauschverhältnis (Transaktionsverhältnis) mit ihren Wählern eingehen, indem sie ihnen verschiedene materielle, emotionale oder ideologische Vorteile als "Gegenleistung" für ihre Wählerstimme anbieten. Dieser Austausch existiert auch in Unternehmen: Eine Führungsperson, die transaktionales Verhalten zeigt, erkennt die Bedürfnisse und Motive ihrer Mitarbeiter und "belohnt" diese dafür, dass sie Zielvereinbarungen einhalten, sich an bestimmte Verhaltensregeln halten und die erwartete Leistung erbringen. (Wikipedia)

Transformationale Führung geht darüber hinaus und verändert das Verhalten und das Bewusstsein von Mitarbeitern und Kollegen in Richtung einen neuen, höheren Niveaus.

Und wir nähern uns dem Sport-Coach...

  • Transformational denkende und handelnde Coaches verstehen es, Begeisterung und Zuversicht zu erzeugen, sie können andere mitreissen.
  • Sie werden als Vorbilder wahrgenommen.
  • Sie vermitteln bei ihren Sportlern ein Gefühl des Stolzes und der Wertschätzung.

...und umgekehrt?

Führungskräfte in Unternehmen lernen von Top Coaches im Sport das "Handeln unter Druck". Nirgends sonst passiert Führung öffentlicher als im Sport. Live beobachtbar von Millionen. Bewertbar von jedem Zuschauer. Die Konsequenz sofort und direkt - Sieg oder Niederlage.

Wie gute Trainer wirken.

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Doch ein Rezept

  • auf den guten Coach kann man sich verlassen - das muss er sich erarbeiten
  • der gute Coach motiviert und inspiriert durch anspruchsvolle Ziele
  • vermittelt Sinn und Zuversicht
  • sorgt dadurch für Teamgeist
  • ermuntert zum eigenständigen Problemlösen und zum kritischen Hinterfragen von Gewohnheiten
  • geht auf individuelle Bedürfnisse der Sportler ein und kann zuhören

Budenholzer, Vranjes, Koller, Barisic, Arians und Hartley sind Trainer des Jahres in den Sportarten Fußball, Handball, American Football, Eishockey und Basketball. Wie oben erwähnt - auf einer großen Bühne und deswegen gut beobachtbar und recherchierbar. Sehr gute Trainerinnen gibt es natürlich auf jedem Leistungslevel und in jeder Sportart! Lernen können wir von allen.

Alex Pfeifer, Sportpsychologe.